Rehabilitationsmedizin und Schmerztherapie

Schmerztherapie

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Diagnostik und Therapie schmerzhafter Erkrankungen des Bewegungsapparates

Neben der klassischen Schulmedizin stehen uns viele Therapien der Komplementärmedizin zur Verfügung, um akute oder chronische Schmerzen bei unseren Haustieren zu behandeln. Wichtig dafür ist eine exakte Diagnosefindung, um einen individuellen Therapieplan für Ihr Tier zu erstellen. Auch in der Schulmedizin hat sich eine multimodale Schmerztherapie durchgesetzt, da man die Erkenntnis gewonnen hat, dass der Patient davon profitiert, mehre Bausteine der Therapie zu kombinieren.

Akupunktur
In der Schmerztherapie wird die Akupunktur eingesetzt um funktionelle Störungen des Körpers wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Durch die Stimulation der Akupunkturpunkte kommt es zur Auslösung biochemischer und physiologischer Wirkmechanismen (Verbesserung der Durchblutung, Linderung von Muskelverspannungen, Freisetzen von Botenstoffen und Neurohormonen wie z.B. körpereigene Endorphine, Stimulation des Abwehrsystems. Die Schmerzlinderung erfolgt durch Aktivierung des körpereigenen Schmerzunterdrückungssystems und Ausschüttung körpereigener Opioide sowie Neurotransmitter.
Lasertherapie
Bei der Lasertherapie wird eine Photobiostimulation der Akupunktur- und Triggerpunkte mittels Infrarot-Laser durchgeführt. Mit einer Laserdusche oder einem Punktlaser behandelt. Die Akupunkturpunkte werden durch die Laserenergie und die Infrarotstrahlen bis in die Tiefe stimuliert.
Neuraltherapie
Bei der Neuraltherapie kommt es durch segmentale Wirkung zur Entspannung der Muskulatur. Die Schmerzlinderung erfolgt durch Aktivierung des körpereigenen Schmerzunterdrückungssystems und Ausschüttung körpereigener Opioide sowie Neurotransmitter.

Physiotherapie und physikalische Therapie

Die Physiotherapie für Tiere ist seit vielen Jahren eine bewährte Behandlungsmethode, um Erkrankungen des Bewegungsapparates (Knochen, Gelenke, Muskeln, Nerven) zu therapieren. Sie beschäftigt sich nicht nur mit den Symptomen, sondern mit den Ursachen, die zur Bewegungseinschränkung führen. Sie wird eingesetzt zur Schmerztherapie und zum Erhalt bzw. Wiedererlangen der Beweglichkeit bei chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates. Nach Operationen und Verletzungen an Gelenken, Knochen, Muskeln und Nerven dient sie zur Verbesserung der Bewegungsfunktion, zum Bewusstmachen von Bewegungsabläufen und zum Muskelaufbau und unterstützt und verkürzt somit die Rehabilitation und den Heilungsverlauf. Ziel ist durch Stärkung des Trageapparates und die Optimierung von Bewegungsabläufen die Gesundheit und Schmerzfreiheit der Patienten zu erlangen und das Wohlbefinden zu verbessern.
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Anwendungsgebiete
  • akute und chronische Erkrankungen des Bewegungsapparates: Arthrosen, Arthritis, Spondylosen, Spondylarthrosen, Bandscheibenvorfälle, Cauda-Equina-Syndrom, HWS-Syndrom, Hüft- und Ellenbogendysplasi), Muskelverletzungen und -verspannungen nach Unfällen und Traumata, postoperativ
  • neurologische Erkrankungen: Ausfallerscheinungen bei Bandscheibenvorfällen, Lähmungen, postoperativ
  • Muskelverspannungen, degenerative oder rheumatische Erkrankungen
  • Erhaltung der Muskel- und Gelenksfunktion, Steigerung des Wohlbefindens und der Lebensqualität: Förderung der Durchblutung, des Stoffwechsels und Wärmehaushalts bei älteren Tieren
  • Erhaltung der körperlichen Fitness und Prophylaxe von degenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparates zur Steigerung der allgemeinen Leistungsfähigkeit, Muskelaufbau und Ausdauer von Sport- und Gebrauchshunden
  • postoperativ, z.B. nach Operationen an Wirbelsäule oder Extremitäten Kreuzbandruptur, Wirbelsäulenoperationen, Patellaluxation, um langwierigen Heilungsphasen oder bleibenden Schäden vorzubeugen
  • Muskelaufbau vor geplanten Operationen am Bewegungsapparat
  • Schmerzbehandlung
Therapieformen

klassische Massage

Durch Massagen kann eine Schmerzlinderung durch Entspannung der Muskulatur, Förderung der Durchblutung und Freisetzung körpereigener Endorphine erreicht werden. Verklebungen können gelöst, Stoffwechselprodukte abtransportiert und Stauungen im Venen- und Lymphgefäßsystem abgebaut werden. Sie dient zur Muskelregeneration, wobei entspannende Techniken bei Muskelverspannung und anregende Techniken zum Muskelaufbau eingesetzt werden.

Bürstenmassage

Die Bürstenmassage dient der Förderung der Durchblutung, sowie der Anregung des Nervensystems durch taktile Reize.

Stretching und Dehnungsübungen

Weichteiltechniken werden nach Aufwärmung der Gewebes durchgeführt und sorgen für die Erhaltung und Verbesserung des Bewegungsausmaßes, Erhöhung der Flexibilität von Muskeln, Sehnen und Bändern, sowie Förderung von neuromuskulären Funktionen. Auch Muskelkontraktionen, Bewegungseinschränkungen und Gelenksbeschwerden können hiermit therapiert werden.

Lymphdrainage

Lymphdrainage wird bei Lymphstau im Extremitätenbereich angewendet und führt zum Abtransport von Stoffwechselprodukten, sowie dem Abbau von Stauungen im Venen- und Lymphgefäßsystem.

Narbenbehandlung

Die Narbenbehandlung dient dem Lösen von Verklebungen und Erhöhung der Durchblutung in dem traumatisiertem Gewebe.

manuelle Therapie

Bei der manuellen Therapie werden Blockaden an den Gelenken gelöst. Sie wird postoperativ und zur Schmerzlinderung eingesetzt.

passive Bewegungstherapie

Die passive Bewegungstherapie dient der Verbesserung des Bewegungsausmaßes der Gelenke und der Gliedmaßenfunktion, was zu einer Erhöhung der Grundbeweglichkeit führt. Sie führt zur Verbesserung des Gelenkstoffwechsels und dient der Prävention von Verletzungen und Verschleißerscheinungen.

assistierte Bewegungstherapie

Die assistierte Bewegungstherapie führt zu Erhöhung von Kraft und Ausdauer und dient der Förderung der neuromuskulären Funktionen und der Behandlung von neurologische Erkrankungen.

Propriozeptionstraining

Training der Schrittmotorik und Nervenfunktion durch wiederholte Reflexübungen.

aktive Bewegungstherapie

Die aktive Bewegungstherapie führt zu Muskelaufbau und -kräftigung, Kräftigung und Verbesserung der Gliedmaßenfunktion und Erhöhung von Kondition, Ausdauer und Leistung. Sie dient der Prävention von Verletzungen und Verschleißerscheinungen.

Gangschule

Bei der Kontrolle der Haltung und Bewegung wird ein Wiedererlangen des physiologischen Ganges erreicht und Fehlbelastungen werden vermieden. Außerdem kommt es zu Kräftigung und Verbesserung von Koordination und Kondition.

Physikalische Therapie

Lasertherapie und Laserakupunktur

Die Lasertherapie führt zur Stimulation der Gewebeheilung durch Photobiostimulation, Förderung der Durchblutung und Anregung des Zellstoffwechsels. Die Wundheilung wird durch Reduzierung des Bakteriengehaltes gefördert. Ebenfalls kann die Nervenfunktion angeregt werden. Des Weiteren wird das Lymphsysteund der Abtransport von Stoffwechselprodukten angeregt. Eine Schmerzbehandlung wird durch durch Ausschüttung körpereigener Endorphine und Aktivierung des Schmerzunterdrückungssystems erreicht. Auch Narbenbehandlungen können erfolgreich durchgeführt werden.

Thermotherapie

Durch die Wärmetherapie erreicht man Schmerzlinderung durch Entspannung der Muskulatur, Erhöhung der Durchblutung und Freisetzung körpereigener Endorphine, reflektorische Wirkung auf die Organe über die Headschen Zonen, Anregung der Nervenleitgeschwindigkeit und Erhöhung der Dehnbarkeit der Gewebestrukturen. Bei der Kältetherapie/Kryotherapie kommt es zu Schmerzlinderung durch Gefäßverengung, Aktivierung des Schmerzunterdrückungsystems und Erniedrigung der Nervenleitgeschwindigkeit, Aktivierung der Muskulatur bei schlaffer Lähmung, Entzündungshemmung und Ödembehandlung durch Reduzierung von Schwellungen.

Elektrotherapie

Diese Therapieform wird angewendet zur Schmerzlinderung durch Ausschüttung körpereigener Opioide und Aktiveriung des körpereigenen Schmerzunterdrückungssystems, Entspannung der Muskulatur, Erhöhung der Durchblutung, Nervenregeneration, Muskelstimulation und -aufbau, Förderung der Muskelkontraktilität bei schlaffer Lähmung und zur Gewebeheilung nach Frakturen

Neuraltherapie

Die Neuraltherapie gilt als Regulationstherapie bei chronischen Erkrankungen und funktionellen Störungen, sowie als Störfelddiagnostik und -therapie.

 

Therapieverlauf

Bei der ausführliche Anamneseerhebung fließen die Beobachtungen des Tierhalters in Bezug auf die Beschwerden des Tieres ein. Die Eingangsuntersuchung umfasst eine eingehende orthopädische und neurologische Untersuchung, sowie die Sichtung des vorliegenden Befundmaterials (Röntgenbilder, Computertomographien, OP-Berichte). Nach physiotherapeutischer Befunderhebung und Diagnose (Gangbildanalyse, Schmerzpunktuntersuchung, Funktionsprüfung der Gelenke), wird ein Therapieplan unter Einbeziehung des Patientenbesitzers erstellt. Der Therapieerfolg und die Verlaufskontrolle werden regelmäßig dokumentiert und bei Bedarf an den Haustierarzt übergeben.